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News > Wien: Wehsely präsentiert Schwerpunkte der Frauengesundheitstage 2010

Bereits zum elften Mal finden am kommenden Wochenende, dem 20. und 21. November, im Rathaus die Wiener Frauengesundheitstage "fem vital" statt. Gesundheits- und Sozialstadträtin Mag.a Sonja Wehsely und die Wiener Frauengesundheitsbeauftragte Univ.-Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger präsentierten heute, Donnerstag, bei einem Medienfrühstück das vielfältige Programm der Wiener Frauengesundheitstage 2010. Auf der "fem vital" können sich Frauen aller Altersgruppen umfangreich zu gesundheitsspezifischen Frauenthemen bei freiem Eintritt informieren.

"Die Wiener Frauengesundheitstage sind ein besonders sichtbares und von tausenden Frauen begeistert aufgenommenes Projekt. Mit maßgeschneiderten Gesundheitsangeboten für Frauen erreicht die Stadt Wien gezielt eine große Gruppe ihrer Bewohnerinnen", betonte Stadträtin Wehsely. Dabei wird neben der Gender-Sensibilität auch ganz besonders auf die sozialen Komponenten von Gesundheit und Krankheit geachtet: "Frauengesundheit geht für uns weit über das medizinische Verständnis hinaus, die Arbeits- und Lebensbedingungen von Frauen sind Teil unseres Gesundheitsbegriffs. Denn Gesundheit braucht auch Chancengleichheit. Denn Benachteiligungen in der Arbeit und im Alltag wirken sich auch negativ auf ihren Gesundheitsstatus aus."

Gesundheit und Krankheit haben geschlechtsspezifische Aspekte

"Es ist wissenschaftlich belegt, dass Gesundheit und Krankheit auch Geschlechts-spezifische Aspekte haben. Frauen haben andere Krankheiten als Männer, sie sind von bestimmten Krankheiten häufiger betroffen, und sie haben oft auch andere Symptome als Männer. Gleichzeitig sind sie unterschiedlichen psychosozialen Belastungen ausgesetzt", so Wimmer-Puchinger. Einige Beispiele für geschlechtsspezifische Unterschiede in der Medizin: 16 bis 20 Prozent der Frauen haben Migräne, jedoch nur sechs bis acht Prozent der Männer. Frauen leiden häufiger unter chronischen Schmerzen wie Spannungskopfschmerz (1,5:1) oder Rückenschmerzen (1,5:1). Bei der Fibromyalgie, die zu Schmerzen am ganzen Körper führen kann, zeigen Studien ein Verhältnis von 4:1 bis zu 7:1. Gleichzeitig erleben Frauen alle Schmerzen intensiver und länger. Bei Störungen des Magen-Darm-Traktes wie Reizmagen oder Reizdarm sind rund zwei Drittel der Betroffenen Frauen. 13 Prozent der Frauen in Österreich leiden unter Adipositas mit einem Body-Mass-Index (BMI) von 30 und darüber. Bei den Männern fallen mit neun Prozent deutlich weniger in diese gesundheitsgefährdende Gewichtskategorie.

Mammografie-Screening-Programm "Ich schau auf mich" geht in die zweite Runde

Das Mammografie-Screening Programm "Ich schau auf mich" bietet Frauen Informationen und Beratung. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit einfach eine Früherkennung in Form einer Mammografie-Untersuchung in Anspruch zu nehmen. "Das befähigt Frauen Früherkennung und Präventionsmaßnahmen selbst in die Hand zu nehmen. Damit wollen wir ihre Gesundheit fördern und Frauen und ihre Familien vor Leid durch Brustkrebs schützen", erklärte Sonja Wehsely. "Sozial benachteiligte Frauen, also Frauen mit geringem Einkommen und/oder Migrantinnen, sterben häufiger an Brustkrebs, weil sie entweder zu spät oder nicht regelmäßig zur Mammografie gehen", so Beate Wimmer-Puchinger. Die Stadt Wien geht daher gemeinsam mit den Sozialversicherungsträgern mit dem Brustkrebs-Screening-Programm „Ich schau auf mich“ in die zweite Runde. Rund 27.000 Frauen zwischen 50 und 69 Jahren im 15., 16. und 17. Bezirk erhalten Einladungen zur Mammografie. "Wir haben diese Bezirke bewusst ausgewählt, weil in ihnen der Einkommensindex besonders niedrig und der Anteil von nicht-österreichischen Frauen im relevanten Zielgruppenalter besonders hoch ist", erklärt die Frauengesundheitsbeauftragte.

"Sex, we can?!": Aufklärungs-Film und -Workshops der Stadt Wien erzielen hohe Akzeptanz bei Jugendlichen

"Emotionale Themen müssen im Aufklärungs-Unterricht mehr Beachtung finden", fordert Gesundheitsstadträtin Wehsely. "Gerade junge Menschen holen sich viele Informationen zum Thema Sexualität aus dem Internet. So erhalten sie ein Bild, das nicht der Realität entspricht. Gleichzeitig wird in Schulen oft nur auf die biologische Seite von Liebe und Sex eingegangen. Das ergibt eine Informationslücke, die Unsicherheit und damit auch Gefahren mit sich bringt." Immerhin hätten sich laut Durex-Studie 60 Prozent der Frauen und 48 Prozent der Männer im Aufklärungsunterricht mehr Informationen über emotionale Themen gewünscht.

Die Stadt Wien hat bereits im vergangen Jahr mit dem Film "Sex, we can?!" gegengesteuert, der inzwischen mehrfach mit Preisen ausgezeichnet wurde. Die flächendeckende Aufklärungs-Initiative der Stadt Wien in den Gemeindebezirken Favoriten und Brigittenau läuft ebenso erfolgreich. Rund 1.242 Buben und Mädchen aus 86 Prozent aller Schulen der beiden Bezirke (Durchschnittsalter 14 Jahre) wurden in Sexual-Workshops von externen BeraterInnen über sexuelle und reproduktive Gesundheit informiert. Nach dem Workshop bestand für die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, bei konkreten Fragen per Internet mit den BeraterInnen in Kontakt zu treten. "Der Erfolg dieses Angebots ist mit beeindruckenden 13.000 Zugriffen auf die Beratungsseite dokumentiert", bilanziert Wimmer-Puchinger.

Erstaunlich war auch die inhaltlich hohe Akzeptanz. 95 Prozent aller Jugendlichen gaben an, an dem Workshop sehr interessiert gewesen zu sein. 90 Prozent aller Jugendlichen gaben an, dass ihnen alles, was im Workshop gemacht wurde, gefallen hätte. 89 Prozent befanden, dass Themen besprochen wurden, die für das eigenen Leben wichtig waren oder sind. "Diese Art von Sexualerziehung könnte die notwendige Grundlage bieten, dass Jugendliche selbstbestimmt und eigenverantwortlich mit dem Thema sexuelle Gesundheit, Schutz vor ungewollten Schwangerschaften, sexuell übertragbaren Krankheiten und sexuellen Übergriffen umgehen", sagt dazu die Wiener Frauengesundheitsbeauftragte.

fem vital 2010 – Ein buntes und mehrsprachiges Programm für alle Wienerinnen

Auch heuer bietet die "fem vital" wieder eine breite Palette von Themen und Serviceleistungen. Zum Beispiel zahlreiche Gratis-Gesundheitschecks wie Blutzucker-, Blutdruck- oder Venenmessungen, Stress- und Burnout-Tests oder umfassende Ernährungsberatung. Es werden aber auch wichtige Themen berücksichtigt wie Liebeskummer und Liebe im Alter, Zukunftsplanung, Ausbildung und Karriere oder die Frage, welche Rolle Frauen in der Pflege ihrer Angehörigen spielen. Vorträge zu aktuellen Gesundheitsthemen werden in mehreren Sprachen angeboten. Ein Großteil des Bühnenprogramms wird in Gebärdensprache simultan übersetzt. Wer selbst aktiv werden möchte, kann in verschiedenen Schnupper-Kursen unter anderem Beckenboden-Training, Salsa, Bauchtanz, Trommeln oder Yoga ausprobieren. Bekannte Stars wie Madita oder Timna Brauer und das Elias Meiri Ensemble sorgen für Unterhaltung. Für Besucherinnen mit Kindern wird professionelle Kinderbetreuung angeboten.

Bitte merken Sie vor:

Fem vital 2010 – Wiener Frauengesundheitstage
Rathaus, Eingang Lichtenfelsgasse
Samstag, 20. November und Sonntag, 21. November 2010, jeweils von 11 bis 18 Uhr

Eintritt frei!

http://www.femvital.at
Quelle: www.femvital.at/presse/2010_11_18_FemVital.html


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